Respekt zahlt sich aus

von Heiko Schäfer

Respekt zahlt sich aus

Platz vier für Krusch/Patzig bei Rallye Deutschland, Zeitverlust durch Reifenschäden, Ausfall für Leschhorn/Lustig, Erster WM- Sieg für Neuville und Hyundai

TREIR (sfä) Der Grad zwischen Ankunft und Abflug erwies sich bei der ADAC Rallye Deutschland für alle 84 Teams als schwierig. Schnelle und enge Passagen mit etlichen Kuppen in den Weinbergen auf teils feuchtem Untergrund, sowie der rauhe Belag auf der berüchtigten Panzerplatte des Truppenübungsplatzes Baumholder. Der deutsche WM- Lauf rund um Trier beinhaltete an drei Tagen insgesamt 18 Wertungsprüfungen (WP) mit rund 332 Kilometer auf Bestzeit. Der deutsche Saisonhöhepunkt war auch der vierte und fünfte Lauf zum ADAC Opel Rallye Cup. Nach den sechs Freitagsprüfungen der ersten Opelwertung lagen Benjamin Krusch/Robert Patzig (Feldatal/Großbodungen) im Audex Opel Adam auf Gesamtrang sechs von 20 Cup- Autos. Ein Reifenschaden in der WP Waxweiler nahe der belgischen Grenze vereitelte ein besseres Ergebnis. „Wir haben gut anderthalb Minuten verloren und sind acht Kilometer bis ins Ziel gehumpelt. In der Juniorwertung bis 27 Jahre hat es dennoch zu Platz fünf gereicht“, meinte Krusch vom AMC Gießen. Am Samstagmorgen begannen beide wegen der schmierigen Strecke zunächst etwas vorsichtig. Die Taktik zahlte sich aus. Bis auf einen weiteren kaputten Reifen auf der Langversion der Panzerplatte als finale Prüfung am Samstag hielt sich das Audex- Team schadlos. Im Ziel am Sonntagnachmittag verbesserten sich Krusch/Patzig nach 2:20:42,5 Stunden dann auf Rang vier in der Juniorwertung von Samstag und Sonntag. „Mehr Angriff bedeutet auch mehr Risiko. Insofern ist das Ergebnis ok“, meinte der Oberhesse im Ziel. Beide Wertungen gewannen Julius Tannert/Jennifer Thielen, die auch die Gesamtwertung mit 139 Punkten anführen. Krusch/Patzig liegen mit 94 Punkten auf Platz sieben. Der nächste Lauf zum ADAC Opel Rallye Cup findet am 6. September mit der Ostsee Rallye in Grömitz statt. Den Gesamtsieg bei der Rallye Deutschland holten sich die Belgier Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul im Hyundai i20 WRC. Danach sah es Donnerstagmorgen nach einem mehrfachen Überschlag im morgendlichen Funktionstest keineswegs aus, den die Crew jedoch unbeschadet überstand. Nach einer 20- Stündigen Reparatur konnte es für die beiden Belgier am Freitagmorgen jedoch weitergehen. Nach den Ausfällen der Mitfavoriten Sebastian Ogier und Jari Mati Latvala (beide VW) an der Spitze, war der dritte Platz des Norwegers Andreas Mikkelsen als Teamkollege bestenfalls ein Trostpflaster für die Wolfsburger. Sowohl für Neuville als auch für Hyundai war es hingegen der erste Sieg in der Rallye- WM. Weniger Glück hatten Nico Leschhorn/Bianca Lustig (Hungen/Bielefeld). „Kurz vor der Rallye ist uns der Motor am Peugeot hochgegangen und wir mussten tauschen. Logistisch war es jedoch nicht mehr machbar, auch ein kurzes Getriebe einzubauen. Wir kämpften also mit stumpfen Waffen. Dazu überhörte ich am Sonntagmorgen im ersten Dhrontal nach einer sehr schnellen Bergauf- Passage eine Ansage meiner Beifahrerin und blieb neben der Strecke in den Weinreben stecken. Das war es dann“, meinte Leschhorn im Rückblick bis dahin auf Platz 54 liegend .

  

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